Wie lange ist es her das hier was neues passiert ist? Vor 6 Jahren durch Petra
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Innerhalb der zehn Pflichtschuljahre steigt in Deutschland der Anteil übergewichtiger Kinder von 9 auf 17 Prozent: ein buchstäblich “zunehmendes” Problem, das auch Lehrkräfte zum Handeln zwingt.
Neben alarmierenden Zahlen sprach die Ärztin und Ernährungsberaterin Ines Gellhaus beim Profiltag “Gesundheitsförderung im Schulalltag” auch über Lösungsmöglichkeiten zur Vorbeugung und Behandlung von Übergewicht.
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Eingeladen hatte das Zentrum für Bildungsforschung und Lehrerbildung an der Universität Paderborn. Eine wirksame Behandlung von Übergewicht muss auf eine dauerhafte Änderung des Lebensstils abzielen, erläuterte Gellhaus.
In ihrem Schulungsprogramm für stark übergewichtige Kinder und ihre Eltern gilt es bereits als Erfolg, wenn der Body-Mass-Index (BMI) nach einem Jahr nicht gestiegen ist.
Während bei Erwachsenen ein BMI ab 26 auf Übergewicht hinweist, beurteilen Fachleute den Wert bei Kindern anhand von so genannten Perzentilenkurven. Hierbei gelten je nach Alter und Größe die zehn schwersten Kinder von Hundert als übergewichtig.
Zur Frage, wie sich Lehrkräfte gegenüber dicken Kindern verhalten sollten, nannte Gellhaus an erster Stelle das Stichwort Wertschätzung:
Ein Kind sei niemals nur dick, sondern habe vielfältige Fähigkeiten und Begabungen, die oftmals übersehen würden.
Sportlehrern riet die Expertin, möglichst neben der Leistung auch das Bemühen zu benoten.
Im ernährungsbezogenen Unterricht dürften Übergewichtige schließlich ebenfalls nicht beschämt werden, mahnte Gellhaus:
“Bloß weil ein Kind dünn ist, ernährt es sich noch lange nicht ausgewogen!”
Eine besonders große Chance und Verantwortung besteht für Lehrkräfte in einem einfühlsamen Elterngespräch.
Erst “wenn die Eltern voll dahinter stehen”, könne die Behandlung von Übergewicht Erfolg haben, betonte Gellhaus. Ansprechpartner für betroffene Eltern sei dabei immer zuerst der Kinderarzt. Wenn in extremen Fällen die Vernachlässigung des Kindes zu befürchten ist, kann die Schule auch das Jugendamt informieren.
Monika Heinis eine Autorin: AID Infodienst